Traumberuf Lehrerin - nach langem Warten endlich für den Lehrerberuf qualifiziert!

Wibke Westerhausen, Seiteneinsteigerin in den Lehrerberuf, Nordrhein-Westfalen (Deutschland)

Als ich 2010 den Seiteneinstieg (OBAS*) beginnen durfte, war dies für mich ein jahrelang mühsam angestrebtes Ziel. Lange konnte ich mit einem Magisterabschluss in Deutscher Literaturwissenschaft und Englischer Literatur- und Kulturwissenschaft die Lehrerausbildung nicht beginnen. Dabei hatte ich nach längerer schulischer Lehrtätigkeit doch genau gewusst, dass Lehrerin eine Tätigkeit ist, in der ich mich und meine Fähigkeiten entfalten kann.

Motivation hat mir geholfen, die anstrengende Ausbildung für den Lehrerberuf zu bewältigen

Somit startete ich hochmotiviert in die 2-jährige Ausbildung. Ich glaube, dass es genau diese Motivation war, die mir während OBAS geholfen hat, das wirklich hohe und auch belastende Arbeitspensum zu bewältigen. Mein Ziel war es, „richtige” Lehrerin zu werden und dafür war ich auch bereit, mein Sozialleben einzuschränken. Ich denke, dass ohne Spaß am Lehrerberuf der hohe Zeitaufwand schnell zu einer großen Belastung werden kann. Wichtig ist vor allem eine gute Organisation. Ein voller Stundenplan, Korrekturen, Seminararbeit, Unterrichtsbesuche, Wochenendkurse sowie Prüfung in Bildungswissenschaften und Staatsexamensarbeit sind ohne eine vorausschauende Planung kaum zu meistern. Dabei ist aber auch die Fähigkeit wichtig, regelmäßig komplett abschalten zu können.

Seiteneinstieg versus Referendariat – zwei unterschiedliche Zugänge zum Lehrerberuf mit Vor- und Nachteilen

Manchmal habe ich während der OBAS Referendar/innen ein wenig beneidet, die weitaus weniger Stunden selbstständig zu gestalten haben. Dafür erhält man jedoch als OBASlerin ein volles Gehalt und hat nach dem Examen eine sichere Stelle. Als nach den Prüfungen die Referendar/innen im Seminar anfingen sich zu bewerben und manche Woche für Woche frustrierter wurden, da keine geeignete Stelle in Aussicht war, war ich froh, dass mir diese nervenaufreibende Stellensucherei erspart blieb.

Fazit: Alles in allem ist der Seiteneinstieg eine durchaus harte, aber zu bewältigende Zeit und ein guter Weg für Seiteneinsteiger/innen in die Schule.

* In NRW berufsbegleitende Ausbildung von Seiteneinsteiger/innen, die aus Gründen dringenden Personalbedarfs in den Schuldienst eingestellt werden (Lehrkräfte in Ausbildung).